Im Mittelalter wurden Rolande als Zeichen bürgerlicher Freiheit in vielen Städten aufgestellt. Fast alle sind inzwischen verschwunden.
UNESCO-Welterbe
Heute soll unser Bremer Roland der schönste unter ganz wenig Standhaften sein. Sagen die UNESCO-Experten. Sie müssen es wissen. Seit 2004 stehen Roland und Rathaus auf der Welterbeliste.
Wächter für Recht und Freiheit
Mit seinen 10 Metern Größe hat der Roland einen mächtig guten Überblick über die Stadt. Nicht unwichtig, denn er steht als Wächter für Freiheit, Unabhängigkeit und Marktrecht auf dem Marktplatz. Und das schon seit 1404. Der historische Roland war ein heldenhafter Ritter Karls des Großen – und hatte mit Bremen eigentlich gar nichts zu tun. Man wählte ihn vor allem wegen seiner Nähe zum Kaiser aus – er sollte zeigen, dass sich die Bremer nur noch dem Kaiser unterstellt sahen und den Erzbischof bzw. die Kirche als Stadtsoberhaupt nicht mehr akzeptierten. Vor dem steinernen Roland gab es schon einen Versuch mit einer Statue aus Holz, die der damalige Erzbischof jedoch niederbrennen ließ. Das sollte nicht noch einmal passieren. Der massive Hühne sollte weit und breit sichtbar sein und auf ewig bleiben. Was auch heute noch sehr wichtig ist, denn „Wenn der Roland fällt, dann fällt auch Bremen." heißt es.
Die Bremer und die Niedersachsen
War früher mit dieser Aussage der Kriegsfall gemeint, ist es heute die Eigenständigkeit als Bundesland. Denn die größte Angst der Bremer*innen ist es, irgendwann zu Niedersachsen gehören zu müssen. Deshalb heißt es heute: „Wenn der Roland fällt, fällt Bremen an Niedersachsen." Und weil man davor so große Angst hat, soll es irgendwo im Untergrund noch einen Ersatzroland geben ... Bisher ist glücklicherweise noch alles gut gegangen.
Das Wappen
Die Inschrift des Wappens lautet übersetzt: „Freiheit verkündige ich euch, die Karl und mancher andere Fürst, fürwahr, dieser Stadt gegeben hat. Dafür dankt Gott, dies ist mein Rat" Die Rede ist von Karl dem Großen, der zusammen mit anderen Fürsten Bremen zahlreiche Rechte und diverse Privilegien ermöglichte. Die Papiere die das bezeugen, sollen allerdings gefälscht sein … aber das steht auf einem anderen Blatt.
Zu den Füßen des Rolands liegt der Bettler, der im Auftrag von Gräfin Emma die Bürgerweide für die Bremer „erlaufen” hat.
Die spitzen Knie – praktischer Zusatznutzen
Auf dem Marktplatz wurde täglich um vieles gehandelt und gefeilscht. Gemessen wurde mit Körpermaßen: Handbreit, Fuß, Elle. Um körpergrößenbedingten Streit zu vermeiden hat man in Bremen die Kniespitzen des Rolands genau im Abstand einer Elle angebracht: 55,372 cm. Wer Stoffe kaufte und nicht betrogen werden wollte, konnte einfach am Roland Maß nehmen.